Selten habe ich nach dem Cliffhanger einer Fortsetzung so entgegen gefiebert wie nach dem Ende von Lady Mechanika. Und ja ich schaue auch die Cliffhanger-Serie Game of Thrones.
Aber um was geht es denn in dem neuen Highlight vom Splitter Verlag?
Story
In Lady Mechanika werden alle Zutaten, die für einen guten Steampunk Cocktail gebraucht werden, vermischt: Viktorianisches London, Flug- und Dampfmaschinen und mechanische Geräte und Gliedmaßen, die durch Dampfkraft und Zahnräder angetrieben werden, und der namens gebenden Protagonistin ihren Titel verleihen. Lady Mechanika ist aufgrund ihrer mechanischen Körperteile, eine Art Superheldin, die aufgrund eines Gedächtnisverlustes auf der Suche nach ihrer Vergangenheit ist. Vor allem interessiert sie sich dafür, wie sie an ihre mechanischen Gliedmaßen gelangt ist. Da kommt es ihr gerade recht, dass in London ein verletztes Mädchen auftaucht, das ebenso mechanische Veränderungen aufweist. Sie besitzt Klauen und Arme aus Stahl und erregt dadurch natürlich reges Aufsehen unter der Bevölkerung. Lady Mechanika macht sich sofort auf die Suche nach der Herkunft des Mädchens und somit auch auf die Suche nach ihrer eigenen Vergangenheit. Mit ihrem etwas schusseligen Erfinderfreund folgen die zwei nun den Spuren des Mädchens und versuchen somit die Geschichte zu rekonstruieren. Was das alles aber mit der Vergangenheit von Lady Mechanika zu tun hat, wie der mysteriöse Lord Blackpool darin verwickelt ist und was alles auf der Messe Mechani-Con passiert sollten alle Leser lieber selber herausfinden.
Das Besondere an der Geschichte des Comics ist, dass man als Leser die Vergangenheit von Lady Mechanika nur sehr langsam und in Häppchen aufdeckt. So wie es eben der Protagonistin im Verlauf der Geschichte auch geht. Man fühlt sich während der gesamten Story immer mit der Heldin verbunden und möchte unbedingt wissen, woher Lady Mechanika kommt, wie sie zu ihren mechanischen Gliedmaßen kam und wer der Strippenzieher hinter all den menschlichen Umbauten ist.
Geschaffen, gezeichnet und verfasst von Joe Benitez
Bereits mit 22 Jahren begann Benitez 1993 seine Comic Karriere bei Top Cow. Er arbeitete an Serien wie Weapon Zero, the Darknes und Blood Divine. Auch für DC schrieb und zeichnete Benitez später.
Inspiriert von vielen Steampunk-Cosplayern kam Benitez auf die Idee eine Serie in diesem Universum zu schreiben. Ihn faszinierte vor allem „…der elegante und ästhetische Aspekt der Steampunk-Szene“.
Das folgende Zitat beschreibt sehr gut die Heldin Lady Mechanika, die er für seine eigene Serie erschuf:
Eins meiner Ziele war, eine Heldin zu erschaffen, die zugleich stark und sexy sein sollte, es aber niemals nötig haben würde, mit ihrem Reizen zu spielen, um zum Zuge zu kommen. Ich wollte, dass sie sehr selbstsicher und zugleich voller Leidenschaft ist.
-Joe Benitez
Besser kann man die Protagonistin dieser Serie nicht beschreiben. Aber nicht nur die spannend geschriebenen Charaktere machen den Comic so lesenswert, sondern auch die toll gezeichneten Bilder. Auf den einzelnen Seiten zeigt sich auch deutlich, dass sich Benitez von Cosplayern inspirieren ließ. Einzelne Charaktere werden komplett auf einer Seite dargestellt, um die steampunk-typische Kleidung mit allen Deteils zu zeigen. Der Detailreichtum und die Verspieltheilt der Kostüme ist beeindruckend und hält einen oft vom Weiterlesen ab. Die einzelnen Panels, in denen die Geschichte vorangetrieben wird sind dann um die Person in der Mitte angeordnet. Das Besondere daran ist aber, dass der Charakter, der in der Mitte der Seite gezeigt wird auch mit den Personen in den Panels interagiert. Diese Anordnung habe ich bisher in noch keinem Comic gesehen.
Das Warten auf Band 2
Im Februar 2018 erscheint der zweite Band von Lady Mechanika. Gerade nach dem Cliffhanger am Ende von Band eins, fühlt sich das für mich wie eine Ewigkeit an. Auf Englisch ist der zweite Band zwar schon erschienen, jedoch gedulde ich mich gerne noch bis Februar, da ich die hochwertigen Hardcover vom Splitter Verlag liebe. Besonders auf dem Couchtisch und im Bücherregal machen sich diese Ausgaben sehr gut. Ich denke da kann mir jeder Nerd (-Publer) zustimmen.
Außerdem gibt es ja noch genug andere Neuerscheinungen im Splitter Verlag, mit denen man sich die Zeit bis zu zweiten Band verkürzen kann, oder man holt in der Zeit noch einen meiner Lieblingscomics Black Science von Rick Remender nach.
Autor: Joe Benitez
Zeichner: Joe Benitez
Einband: Hardcover
Seitenzahl: 112
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