Über 30 Stunden gespielt trotz Early Access, was ja bekanntermaßen mit Vorsicht zu genießen ist, macht Oxygen Not Included jedes Mal aufs Neue richtig viel Spaß. Klei Entertainment (u.a. Don’t starve) hat ein richtiges Juwel unter den Überlebens-Simulationsspielen hervorgebracht. Wärme- Sauerstoff- und Flüssigkeitsregulierung sind die essentiellen Elemente des Spiels, um die Kolonie am Leben zu erhalten. Dazu noch Stress, Nahrung und Krankheiten – um alles muss sich gekümmert werden.
Um was geht’s?
Aus seitlicher 2D-Ansicht steuern wir anfangs 3 sogenannter Duplikanten, die unter der Erde gestrandet sind. Im Laufe des Spiels können weitere Duplikanten gedruckt werden. Warum das so ist, ist aktuell nicht klar, da es keine Missionen oder Hintergrundgeschichte gibt. Wir starten mit etwas Nahrung und Anfangs genug Sauerstoff, damit unsere Duplikanten nicht zu schnell das Zeitliche segnen.
Das Erdreich um den Startpunkt herum, besteht aus verschiedensten Gesteinsarten und Metallen. Sand, Erde, Kohle und Kupfer sind nur einige wenige. Für einen soliden Start müssen einige kleinere Räume ausgehoben und Rohstoffe abgebaut werden, um eine erste Grundversorgung sicherstellen zu können. Dazu zählen u.a. eine Toilette, einige Betten, ein Nahrungs-Hersteller, ein Laufrad mit Batterie für Strom und Zugang zu einer Wasserquelle. Die Batterie muss direkt mit dem Laufrad verkabelt werden. Da auch der Nahrungs-Hersteller Strom benötigt, wird dieser auch an den Stromkreis angeschlossen. Die Wasserquelle ist am Anfang mit einer Handpumpe zu bedienen, später im Spiel muss Wasser direkt in Rohrleitungen gepumpt werden, damit die Maschinen, die Wasser benötigen, damit versorgt werden können. Ist die Grundversorgung gesichert, geht’s aber erst richtig los!
Einige Mechaniken in Oxygen Not Included
„Ein Duplikant hat eine Sauerei gemacht“ und schon läuft das Pipi bzw. das verschmutzte Wasser in unser Wasserreservoir, in dem sauberes Wasser lagert – nicht gut. Das kann passieren, wenn die Duplikanten unter zu viel Stress leiden. Also schnell ein Massage-Tisch gebaut, dass unsere Arbeiter sich entspannen können. „Ein Duplikant ist gestorben“ – oh nein! Beim Graben, um Platz für den Massage-Tisch ist instabiler Sand heruntergefallen und hat einen Duplikanten eingesperrt, nicht bemerkt und schon ist er erstickt. Glücklicherweise können wir einen neuen Duplikanten drucken um ihn zu ersetzen. Von Zeit zu Zeit erhalten wir weitere, mit verschiedenen Fähigkeiten, wie „Nudelarme“ – trägt weniger, oder „Taucherlunge“ – verbraucht weniger Sauerstoff, was gerade am Anfang des Spiels von Vorteil ist.
Gasmanagement
Mittlerweile haben wir einen Kohle-Generator gebaut, dieser produziert neben Strom aber auch nicht atembares Kohlenstoffdioxid. Da dieses schwerer als Sauerstoff ist, sinkt er langsam nach unten in unserer Basis. In einem kleinen „Auffangraum“ für das Gas bauen wir noch ein Algenterrarium, welches Kohlenstoffdioxid in Sauerstoff umwandelt. Dies ist aber keine dauerhafte Lösung, da Algen eine begrenzte Ressource sind und wir sie vor allem für unsere Algendeoxidizer benötigen, die in großem Maße Sauerstoff produzieren.
In Oxygen Not Included gibt es viele verschiedene Arten von Gasen und Flüssigkeiten. Einmal unvorsichtig gegraben und schon strömt Wasserstoff in die Basis, da es leichter als Sauerstoff ist, strömt es nach oben und verdrängt den Sauerstoff. Nicht gut, wenn genau dort unsere Schlafstätte ist.
Wärme
Ein weiteres Problem an dem neu gebauten Kohlegenerator ist die Wärme die er produziert, unternehmen wir hier keine Schritte, erwärmt sich nach und nach unsere Basis und letztlich wird es ziemlich ungemütlich für unsere Bewohner. Also wird es Zeit in der Forschungsstation eine Maschine zu erforschen, mit der Sauerstoff abgekühlt werden kann und wir somit kühlen Sauerstoff in die Basis leiten können. Nächstes Mal sollten wir die Maschinen lieber direkt in eines der kälteren Biome bauen.
Weiteres
Nach und nach können immer weitere Maschinen erforscht werden: Wasserstoff-Generatoren, Schutzanzug-Werkstätten, Felder mit automatischer Bewässerung und vieles mehr. Das ist auch zwingend notwendig mit den verschiedenen Gasen klarzukommen.
Und nicht zuletzt sollten wir daran denken, unser mit Keimen kontaminiertes Wasser wiederaufzubereiten. Beispielsweise wäre ein möglicher Weg, das Wasser so weit zu erhitzen, dass die Keime sterben. Sonst düngen wir unsere Pflanzen mit verschmutzten Wasser, die Duplikanten essen sie und erkranken an einer Lebensmittelvergiftung.
Die beschriebenen Funktionen sind aber noch lange nicht alles, was es in Oxygen Not Included zu entdecken und beachten gilt.
Fazit
Oxygen Not Included macht eine Menge Spaß. Freunde der Überlebens-Kolonisierungs-Simulation werden kommen hier voll auf ihre Kosten. Trotz Early-Access steckt schon jede Menge Liebe und Details in dem Spiel. Von einfachen Mechaniken, wie der Wasser-Handpumpe, bis zu hoch komplexen mechanischen Systemen, bringt das Spiel äußerst viele Möglichkeiten, das Überleben der Duplikanten sicherzustellen, zumindest kurzzeitig.
Empfehlenswert ist es, das Spiel erst einmal ohne Hilfe des Wikis zu spielen, viel lässt sich durch Trial-and-Error ausprobieren und umso mehr Spaß macht es dann, wenn ein komplexeres System funktioniert. Der Spieler findet sich recht schnell im Spiel zurecht. Trotzdem kann aber auch das ein oder andere Let’s Play hilfreich sein.
Durch regelmäßige Updates bringen die Entwickler immer neue Funktionen und Bugfixes ins Spiel. Ich freue mich auf weitere spaßige Spielstunden! Für um die 20 € definitiv zu empfehlen.