Was ist Darkest Dungeon?
Darkest Dungeon (1 und 2) ist ein rundenbasiertes Rogue-Like, in dem man sich eine 4-köpfige Abenteurergruppe zusammenstellt, um zufallsgenerierte Höhlen, Verliese oder Burgen zu erkunden. Dabei stößt man immer wieder auf Monster, die man in rundenbasierten Kämpfen besiegen muss. Aber auch Schätze, Fallen und Geheimnisse gibt es in den Dungeons zu finden. Alles was man tragen kann darf man am Ende natürlich mitnehmen. Gefundene Rüstung verbessert die Helden, mit Schätzen lassen sich Händler aufwerten und erhaltene Erfahrung bringt neue Fähigkeiten. Dafür bleiben aber gefallene Helden auch im Dungeon (auf nimmer Wiedersehen) zurück. Klassisches Rogue-like eben.
Darkest Dungeon sticht aber trotzdem aus der Masse der Genre-Vertreter heraus. Auf der einen Seite durch seinen hohen Schwierigkeitsgrad, auf der anderen Seite durch großartige Atmosphäre, stimmungsvolles Design und das eingängige Spielprinzip. Die ständige Karotte vor der Nase, die einem sagt: „Komm, eine Runde geht noch, du möchtest doch noch die paar Erfahrungspunkte für das nächste Level oder noch ein bisschen Gold für das bessere Schwert.“ zwingt einen geradezu zum Weiterspielen.
Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal war der Furchtmechanismus. Denn unsere Helden konnten verrückt werden, wenn sie schlimme Dinge erlebt haben…und davon gibt es wirklich viele. Dies führte auch manchmal dazu, dass Helden Phobien oder andere Krankheiten entwickeln. So wird jeder Run im Spiel zu etwas Besonderem.
Was hat sich in Teil 2 geändert?
Die Grundmechaniken sind natürlich gleichgeblieben. Man erstellt immer noch eine 4-köpfige Gruppe aus Helden (jede Klasse darf aber nur noch einmal pro Gruppe vorhanden sein), es gibt immer noch den Furchtmechanismus und der Schwierigkeitsgrad ist auch noch knüppelhart.
Dennoch spielt sich Teil 2 angenehm frisch. Man merkt, dass sich die Entwickler (Red Hook Studios) die Wünsche der Fans zu Herzen genommen haben und auch viele Erfahrungen mit dem ersten Teil sammeln konnten:
Der größte Unterschied fällt direkt beim Spielstart auf: Wir starten unsere Abenteuer nicht mehr von einer kleinen Stadt aus, die wir ständig verbessern können, sondern sitzen mit unseren Helden in einer kleinen Kutsche. Mit dieser reisen wir durchs Land und treffen unterwegs immer wieder auf Monster, Höhlen, Händler oder andere finstere Gestalten. An Weggabelungen haben wir immer die Wahl welchen Weg wir einschlagen wollen, denn am Ende jeder Strecke, wartet etwas anderes auf uns. Wir müssen uns als entscheiden, wollen wir den Händler besuchen, die vor uns liegende Höhle erkunden, oder einen Kampf bestreiten. Vergleichen lässt sich das gut mit der Karte aus Slay the Spire.
Wie auch im Karten-Rogue-Like Slay the Spire gilt, wenn man stirbt, ist das Spiel vorbei und man startet einen völlig neuen Durchgang. Dadurch hat man nicht mehr, wie im ersten Teil, das Gefühl, ein 100+ Stunden Spiel zu spielen, sondern eher ein 60 Minuten Spiel. Dadurch spielt sich Teil 2 recht flott. Natürlich startet man auch nicht immer ganz bei null, sondern kann Verbesserung mit in den nächsten Run nehmen.
Neben einigen Bekannten sind natürlich auch neue Helden mit von der Partie. Man darf also wieder an der perfekten Gruppenzusammenstellung basteln und herumexperimentieren. Es sollen auch während der Early-Access-Phase noch weitere Helden hinzugefügt werden.
Fazit
Auch Teil 2 hat mir bisher Spaß gemacht. Der neue Look und die fantastischen Animationen werten das Spiel und die Atmosphäre nochmal deutlich auf. Die neuen Helden und der gewohnt harte Schwierigkeitsgrad laden immer wieder zu einer weiteren Runde ein.
Dafür gefällt mir der Wegfall des Dorfes leider nicht. Ich fand es immer sehr motivierend die Gebäude weiter aufzuwerten und dadurch die Helden noch stärker zu machen. Außerdem fühlte es sich nach einem harten Dungeon immer ein wenig wie nach Hause kommen an. Da kann die Kutsche leider nicht mithalten. Auch das Fahren mit der hölzernen Klapperkiste ist bisher noch recht langweilig. Man drückt nur Geradeaus und bis entweder eine Abzweigung kommt oder ein Zufallsereignis eintritt.
Da Teil 2 aber noch in der Early-Access-Phase ist, können wir noch kein klares Fazit geben. Ich denke, die Entwickler sind auf einem guten Weg, haben aber auch noch ein paar Stellschrauben, an denen sie drehen können, um auch Teil 2 zu einem so großartigen oder vielleicht sogar besseren Spiel zu machen wie sein Vorgänger.
Wer bei der Entwicklung des Spiels auf dem Laufenden bleiben möchte, sollte regelmäßig auf der Homepage des Spiels vorbeischauen!