Wir lieben Kartenspiele und Drafting. Beides bietet Paper Tales von Frosted Games. Da das Spiel zusätzlich mit einem schönen Artdesign aufwarten kann, haben wir uns das Spiel besorgt und gleich ein paar Runden gespielt.
Nach dem Spielen fiel uns folgendes zu Paper Tales ein: Kurzweilig, verständlich, komplex, schön und nicht zu lang.
Spielmaterial
Öffnet man die Schachtel von Paper Tales, findet man zunächst die sehr übersichtliche und leicht verständliche Anleitung. Darunter befindet sich ein kleiner Spielplan, auf dem man Siegpunkte und Spielrunden markieren kann. Holt man auch diesen aus der Packung, findet man noch ein paar Holz- und Pappmarker und natürlich das Herzstück von Paper Tales: Die Karten. Davon befinden sich gleich 111 in der Schachtel. 81 Einheitenkarten, 25 Gebäudekarten und 5 Spielhilfekarten.
Die Karten sind recht stabil, da man aber häufig mischt und Karten auf dem Tisch hin und her schiebt, lohnt es sich diese in Kartenhüllen zu packen. Die Kanten der Pappkarten könnten ansonsten schnell ausfransen und bespielt aussehen. Das Design der Einheiten ist jedoch über jeden Zweifel erhaben. Das Kartendesign ist kindlich und bunt und erinnert an frühere Kinderbücher und Scherenschnitte. Dies ist sicherlich nicht jedermanns Sache, passt aber perfekt zur Spielidee und dessen Namen.
Spielaufbau und -ablauf
Die erste Erweiterung
Gerade wurde von Frosted Games die erste Erweiterung angekündigt. Diese trägt den Titel Die Tore der Unterwelt. Wie der Name schon vermuten lässt wird es etwas düsterer. Alchemisten und Totenbeschwörer treten auf den Plan.
Es wird somit neue Karten geben, die das Spiel nun auch zu siebt spielbar machen. Außerdem wird mit der Erweiterung ein Solomodus integriert.
Ein genauer Release-Termin ist uns bisher noch nicht bekannt, Tore der Unterwelt soll aber noch diesen März im Vertrieb von Pegasus Spiele erscheinen.
Fazit
Nach unseren Anspiel-Runden gingen die Meinungen etwas auseinander. Dies liegt zum Großteil an dem Draft-Mechanismus des Spiels, der ungefähr 50% der Spielzeit in Anspruch nimmt. Mir gefällt das System wirklich gut, da es kaum Glücks-abhängig ist und für recht ausgeglichene Spiele sorgt. Spielt man das Spiel aber mit Mitspielern, die die Karten noch nicht kennen, kann diese Phase doch recht lange dauern. Während sich der Nachbar zuerst alle Karten durchlesen und noch überlegen muss, welche Karte er behalten möchte, sitzt man oft mehrere Minuten rum, ohne etwas zu tun. Dies relativiert sich jedoch sehr schnell, wenn man das Spiel oft in einer festen Besetzung spielt. Dann brauchen die Mitspieler meist gleich lange, die Karten zu wählen und das Spiel fühlt sich kurzweilig und flott an.
Ein weiterer Punkt war das Design der Karten. Da man darüber nicht streiten kann, kann ich hier nur sagen: Schaut euch die Karten einfach mal auf unseren Bildern, oder auf der Schachtel an. Mir hat das Design ganz gut gefallen. Klar, ein Artdesign à la Magic the Gathering wäre mir natürlich lieber, aber die Grafik der Karten passt schon sehr gut zum Setting des Spiels.
Die Punkte, die alle Spieler wirklich gut fanden, waren die recht kurze Spieldauer (wenn mal alle die Karten kennen), die zugänglichen Regeln und vor allem der Alterungsmechanismus der Karten. Wie auch das Design der Karten passt diese Spielmechanik super zum Gesamtkonzept. Krieger und Arbeiter werden eben älter und sterben irgendwann. So ist man ständig dazu gezwungen seine Karten auszutauschen und muss sich auf neue Gegner einstellen. Das Spiel bleibt in jeder Runde spannend.
Ob ihr euch Paper Tales nun kaufen sollt, können wir euch nicht beantworten. Wir hatten aber viel Spaß mit dem Spiel und werden es, jetzt wo sich alle mit den Karten vertraut gemacht haben, sicher noch öfter spielen. Hoffentlich bald auch mit Erweiterung.
Kaufen sollte sich Paper Tales jeder, der gerne Kartenspiele mag, Drafting super findet und vom Artdesign nicht abgeschreckt wird!