Am 21. September 2016 erschien nach langer Pause endlich wieder eine Serie mit Kiefer Sutherland in der Hauptrolle. Alle Fans der Serie 24 und von Jack Bauer müssen sich zu Beginn der Serie etwas umgewöhnen, denn anstatt den taffen Agent im Einsatz zu mimen, der alles im Alleingang erledigt und sich über alles hinwegsetzt, spielt Kiefer Sutherland ein unscheinbares Mitglied des Kabinetts. Ihm fehlt es an Durchsetzungsvermögen und Selbstvertrauen, was sich direkt zu Beginn der Pilotfolge zeigt. Hier wird Kiefer Sutherland in der Rolle von Thomas Kirkman eine Versetzung aufgezwungen, was einer Entlassung gleichkommt.
Auch als Familienvater scheint er Probleme zu haben. Sein Sohn rebelliert, indem er Drogen in Discos verkauft und seine erfolgreiche Frau ist immerzu enttäuscht von ihrem Mann. Aber die gesamte Situation ändert sich für Kirkman schlagartig, als während der Rede zur Lage der Nation im Kapitol eine Bombe explodiert. Dabei kommen der Präsident und seine Kabinettsmitglieder ums Leben. Damit bei einer solchen Tragödie aber nicht die gesamte Regierung ausgelöscht wird, muss es während der Rede immer einen Designated Survivor geben. Und wie es der Zufall will, ist dies Thomas Kirkman. Dieser überlebt in einem vom Secret Service bewachten Bunker und ist somit der direkte Nachfolger des Präsidenten.
Direkt nach der Ankunft im Weißen Haus wird Kirkman vereidigt. Noch völlig überwältigt von der schrecklichen Tragödie sieht sich dieser sofort vielen Problemen und der Frage gegenüber, wie er das Land aus dieser Krise manövrieren soll. Diese zunächst ausweglose und beängstigende Situation zwingt den neuen Präsidenten zum Umdenken und Handeln. Und hier liegt die große Stärke der Serie. Es macht Spaß zuzusehen, wie Kirkman an seinen Aufgaben wächst und sich vom schwächlich wirkenden Ja-Sager zum starken Präsidenten entwickelt. Somit nähert sich Sutherlands Rolle doch immer mehr seiner Paraderolle Jack Bauer an.
Schauspielerische Leistung
Neben Kiefer Sutherland glänzen aber auch die vielen Nebendarsteller, wie zum Beispiel Adan Canto als stellvertretender Stabschef. Er schafft es den Zuschauer stets im Unklaren über seine Absichten zu lassen. Er schwankt immer zwischen einem Intriganten, der versucht den Rest des Kabinetts an sich zu reißen und einem hilfsbereiten Freund. Auch Italia Ricci, bekannt aus einigen Fernsehserien wie zum Beispiel Supergirl, Dr. House oder How I Met Your Mother, spielt ihre Rolle als Sonderberaterin und gute Freundin Kirkmans sehr überzeugend.
Neben Kiefer Sutherland glänzen auch die vielen Nebendarsteller, wie zum Beispiel Adan Canto, Italia Ricci und Maggi Q.
Neben der Frage wie sich Thomas Kirkman als Präsident schlägt, ist natürlich die Suche nach den Verantwortlichen des Anschlags ein großer Bestandteil der Serie. Dies herauszufinden ist die Aufgabe von Maggi Q in der Rolle der FBI Agentin Hannah Wells, die durch den Verlust ihres Freundes durch die Explosion auch persönlich von ihrem Fall betroffen ist.
Meinung zu „Designated Survivor“
Als Jemand, der alle Staffeln von 24 sehr gerne geschaut hat, habe ich mich sehr auf Designated Survivor gefreut. Nach den ersten vier Folgen kann ich auch sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde. Kiefer Sutherland überzeugt in seiner Rolle als ungewollter Präsident. Es macht Spaß dabei zuzusehen, was passieren würde, wenn ein „Normalo“ plötzlich Präsident werden würde. Nach ca. zwei Folgen kommt langsam auch das geliebte 24-Feeling auf, denn wie damals ist bei den meisten Charakteren nicht klar, welchen Plan sie letztendlich verfolgen. Auch die Suche nach den Verantwortlichen des Anschlags wirft für den Zuschauer immer mehr Fragen auf, anstatt diese zu beantworten.