Selbst Nerds gehen ja manchmal nach draußen an die frische Luft, um im real life Spaß zu haben. Da ich am liebsten mit dem Fahrrad unterwegs bin, habe ich mein Bike mit einer neuen Sattelstütze aufgewertet. Was erst Mal langweilig klingt, ist für das Fahrgefühl vor allem bergab, entscheidend.
Die Kombination aus Bürostuhl und Mountainbike
Wer gerne Mal Singeltrails fährt, die auch steile Passagen oder kleine Sprünge enthalten wird das Problem sicher kennen: Man möchte den Schwerpunkt nach hinten über das Hinterrad verlagern, um nicht nach Vorne über den Lenker zu kippen, aber der Sattel ist im Weg. Also vor dem Trail anhalten, Schnellspanner lösen und Sattel absenken. Das ist natürlich nervig, vor allem muss die ganze Prozedur anschließend ja wieder rückgängig gemacht werden.
Genau hier schaffen die neuen Vario-Sattelstützen Abhilfe. Mit einer Fernbedienung am Lenker lässt sich der Sattel, je nach Modell, um 100 – 150 mm wie eine Bürostuhl absenken und anschließend auch wieder anheben.
Wie bei jedem Hobby variieren die Preise sehr stark. Ich habe mich für ein Modell von Red Cycling Products entschieden, da dieses bei einem preis von ca. 100€ mein Budget nicht überschritten hat.
Details
verstellbar von – 5 ° bis + 18 °
Verstellweg 100 / 125 mm
Gewicht 731 / 761 g
Der Einbau
Das Fahrrad mit einer Vario-Stütze nachzurüsten war in meinem Fall denkbar einfach, da mein XC-Bike noch keine innen verlegten Züge hat. Also erst Mal Sattel inklusive Stütze aus dem Rahmen ziehen und den Sattel abschrauben. Danach kann der Sattel an der neuen Stütze befestigt werden. Anschließend beides wieder in den Rahmen stecken und mit dem Schnellspanner fixieren. Beim Kauf ist natürlich darauf zu achten, dass die neue Stütze den passenden Durchmesser hat. Sitzt der Sattel wieder fest am Rad, muss die Fernbedienung noch mit einer Klammer und einer Schraube am Lenker befestigt werden. Diese ist durch einen Zug mit der Sattelstütze verbunden. Diesen sollte man dann, je nach Fahrrad, entweder außen am Rahmen befestigen, oder durch den Rahmen hindurchführen.
Der Test
Bevor es endlich losgeht muss der Sattel noch auf die richtige Höhe eingestellt werden. Dazu muss die Stütze ganz ausgefahren werden, so dass später während Fahrt der abgesenkte Sattel wieder automatisch auf die korrekte Höhe gebracht werden kann.
Also dann rauf aufs Bike und los zum ersten Singletrail. Vor der Abfahrt einfach den Hebel am Lenker betätigen und den Sattel absenken. Schon die erste Fahrt machte gleich viel mehr Spaß, als zuvor, da der abgesenkte Sattel so viel Spielraum beim Fahren ermöglicht. Egal wie Steil der Trail wird, es ist kein Problem seinen Schwerpunkt weit nach hinten zu verlagern. Müssen mal Sprünge abgefedert werden, ist auch das kein Problem, da man leicht mit den Beinen abfedern kann…ist ja kein Sattel im Weg, der einem Schmerzen bereiten könnte.
Fazit
Es hat schon seinen Grund, dass neue Bikes, hauptsächlich Fullys, mit solchen Sattelstützen ausgeliefert werden. Der Bewegungsfreiraum, während der Fahrt, den der abgesenkte Sattel bietet ist unbezahlbar. Es macht Abfahrten viel einfacher und man fühlt sich gleich sicherer auf seinem Fahrrad. Seit diesem Upgrade fahre ich noch lieber Singletrails, die auch gerne mal anspruchsvollere und steilere Passagen enthalten. Klar mit einem XC-Bike fährt man natürlich nicht die gleichen Strecken, wie mit einem Trail-Fully, wo ein abgesenkter Sattel noch mehr Sinn macht. Trotzdem hat sich die Anschaffung für mich mehr als gelohnt und ich möchte sie nicht mehr missen.