Mit Citadels beschert uns Hans im Glück eine neue und erweiterte Version von Ohne Furcht und Adel. Mit allen Erweiterungen ist das damals handliche Kartenspiel auf die Größe eines vollwertigen Brettspiels angewachsen. Als Kenner des Grundspiels, waren wir sehr gespannt, ob nur die Schachtel, oder auch der Spielspaß gewachsen ist.
So wird gespielt
Ziel des Spiels ist es, eine möglichst imposante Stadt aufzubauen. Dies geschieht mit Gebäudekarten, die jeder Spieler vor sich auslegt. So baut sich jeder nach und nach seine eigene Stadt. Zu Beginn des Spiels hat jeder Spieler vier Gebäudekarten und zwei Goldstücke in seinem Vorrat. Letzteres wird für den Bau der Gebäude benötigt. Das Besondere an den Bauten ist, dass sie nicht nur Siegpunkte am Ende des Spiels, sondern auch dauerhafte Boni für den Besitzer einbringen. Dies kann ein erhörtes Einkommen, ein unzerstörbares Gebäude oder auch ein wertvolles Haus, das besonders viele Siegpunkte generiert, sein. Je besser der Bonus, desto teurer wird natürlich der Bau. Diesen müssen wir mit unseren hart verdienten Goldmünzen bezahlen. Immer wenn man an der Reihe ist, bekommt man zwei Goldmünzen. Zusätzlich kann noch mehr Gold durch Fähigkeiten der Adligen bekommen, um deren Gunst wir buhlen.
Dies ist auch das Kernstück des Spiels. In jeder Partie hat man die Wahl aus 8 verschiedenen Adligen, die einem pro Zug eine besondere Fähigkeit gewähren. Hat sich jeder Spieler für eine Adligenkarte entschieden, werden diese in einer bestimmten Reihenfolge aufgerufen und führen ihren Spielzug aus. So darf der Spieler, der sich für die Assassine entschieden hat, einen Adligen benennen, den er in dieser Runde erdrosseln möchte. Das Opfer muss dann leider aussetzen. Der Dieb kann den Goldvorrat eines Mitspielers klauen, der König wird der neue Startspieler und bekommt mehr Gold usw.
Da in jeder Spielrunde einer der 8 Adligen verdeckt beiseitegelegt wird, weiß niemand (bis auf den Startspieler) welche Charaktere im Spiel sind. So kann es vorkommen, dass das Ziel der Assassine nicht dabei ist und sie ihren Spielzug verschenkt.
Einige der Adligen haben auch Synergieeffekte mit bestimmten Gebäudekarten. Der Söldner bekommt beispielsweise für jedes Militärgebäude in der eigenen Stadt ein Gold zusätzlich. Es ist also wichtig die passenden Adligen zu den gebauten Häusern zu wählen.
Da es zum Spielbeginn für jeden der 8 Adligen mehrere Varianten mit sehr unterschiedliche Fähigkeiten zur Auswahl gibt, spielt sich jeder Partie Citadels sehr abwechslungsreich. So wird ein hoher Wiederspielwert generiert.
Hat es ein Spieler letztendlich geschafft sein siebtes Gebäude in seiner Stadt zu vollenden endet das Spiel. Gewertet werden nun alle Siegpunkte, die auf den Gebäudekarten vermerkt sind. Diese entsprechen jeweils den Baukosten der Karten.
Das ist drin
Das gesamte Spielmaterial ist in einem ansprechenden Fantasy-Look designet. Schon allein das Cover hat mein Interesse am Spiel geweckt. Aber auch die Motive auf den Karten und Plättchen sind zum Setting passend gewählt und erzeugen eine schöne Spielatmosphäre.
Mit Citadels bekommt man 27 verschiedene Charakterkarten (die Adligen). Es sind also alle Erweiterungen vom damaligen Ohne Furch und Adel enthalten. Im Grundspiel waren es damals nur 8! Zusätzlich enthält die Schachtel noch 8 Übersichtskarten, 15 Aktionskarten, 30 Goldmünzen (Kunststoff), 90 Gebäudekarten und viele Pappmarker.
Das gesamte Material ist sehr hochwertig. Die Karten sind recht dick und griffig und scheinen sich nicht zu schnell abzunutzen. Dies ist bei Citadels besonders wichtig, da man auf keinen Fall am Kartenrücken erkennen darf, welcher Spieler sich für welchen Adligen entschieden hat.
Besonders gefallen hat uns auch, dass die Goldmünzen und Startspielmarker nicht nur einfache Pappmarker sind, sondern Kunststoffmünzen und eine Krone, die den Startspieler symbolisiert. So viel Liebe zum Detail sieht man nicht bei jedem Brettspiel.
Unsere Meinung
Ciatdels ist ein sehr strategisches aber leicht zugängliches Kartenspiel, das Freundschaften zerstören kann. Bei keinem anderen Spiel war bei uns die Schadenfreude so groß, wie bei unserer ersten Partie Citadels. Der Moment, wenn man sich als Assassine für das perfekt Ziel entscheidet, oder als Söldner das beste Gebäude des Gegners einfach dem Erdboden gleich macht, ist einfach unbeschreiblich.
Uns hat damals schon Ohne Furcht und Adel sehr gut gefallen. Durch die neuen Charaktere macht das Spiel aber gleich noch viel mehr Spaß, da sich jede Partie anders spielt und man sich jedes Mal auf eine andere Strategie einstellen muss.
Selbst für Besitzer von Ohne Furcht und Adel lohnt sich der Kauf von Citadels. Man bekommt so viel neues Material, das Abwechslung und Spielspaß bringt, dass die Neuanschaffung sicher niemand bereuen wird.
Infos zu Citadels
Verlag: Hans im Glück
Link zum Spiel
Link zu den Regeln
Alter: ab 10 Jahren
Spieler: 2-8
Spieldauer: 30-60min
Autor: Bruno Faidutty
Preis: 27,99 €