In unserer Rubrik Brettspiele für 2 haben wir ja schon so einiges getestet. Jedoch hat uns der so oft genannte Vertreter der Kategorie, 7 Wonders Duel, noch gefehlt. Deshalb haben wir unsere Wissens- und Spieleschrank-Lücke nun endlich gefüllt.
Was ist 7 Wonders Duel?
7 Wonders ist so manchem Brettspieler sicher ein Begriff. Und das bestimmt nicht nur, weil es 2011 zum Kennerspiel des Jahres gewählt wurde, sondern weil sich hinter dem Namen ein recht komplexes Aufbau- und Strategiespiel verbirgt. Da das Spiel aber sein volles Potenzial hauptsächlich mit 4 Spielern entfaltet gibt es mit 7 Wonders Duel eine reine 2-Spieler-Variante des Spiels. Dabei wurden die hauptsächlichen Spielabläufe beibehalten. Wer das Original kennt, wird auf den ersten Blick erkennen, dass es sich um eine etwas reduzierte, aber ebenso komplexe Version von 7 Wonders handelt. Somit ist die Duell-Variante eine Möglichkeit 7 Wonders mit nur einem Mitspieler zu genießen.
Was ist drin?
In der wunderschön designten Spieleschachtel befindet sich ein kleiner Spielplan, auf dem Militär- und Wissenspunkte markiert werden, eine Plastikfigur, einige Marker und Geld aus Pappe, ein kleiner Block für die Punkteauswertung, sowie jede Menge Karten. Diese sind unterteilt in Weltwunderkarten, Gildenkarten und Gebäudekarten.
Die namensgebenden Weltwunder sind auf großen Spielkarten gedruckt, die sehr stimmungsvoll designet sind. Alle anderen Karten haben ein etwas kleineres Format, was für den Spielaufbau auch sehr von Vorteil ist. Dafür sind sie aber nicht weniger detailreich gestaltet, als die großen Weltwunderkarten. Man sieht ägyptische Steinmetze, römische Händler und Soldaten in Uniform, Pyramiden und Statuen.
Das gesamte Spielmaterial macht einen, wie von Asmodee gewohnt, hochwertigen Eindruck. Die Anleitung und die Hilfekarten ermöglichen einen schnellen Spielstart. Zusätzlich ist das gesamte Designkonzept wunderbar auf allen Materialien umgesetzt. Alleine vom Anschauen bekommt man Lust auf das Spiel.
Wie wird gespielt?
Das Duell der 7 Weltwunder wird über 3 Zeitalter gespielt. Dabei wird jedes Zeitalter durch eine speziell angeordnete Kartenauslage repräsentiert. Um diese auszulegen, entfernt man zunächst aus den drei Kartenstapeln für die Zeitalter jeweils zufällig drei Karten. Dies führt dazu, dass sich jede Partie sehr unterschiedlich spielt. Anschließend legt man nach der Vorlage das erste Zeitalter aus. Es werden Reihen gebildet, bei denen sich Karten überlappen und zum Teil aufgedeckt oder umgedreht ausliegen. Anschließend wählen die Spieler noch abwechselnd jeweils 4 der Weltwunderkarten. Und schon kann es losgehen.
Ist man am Zug, wählt man eine der ausliegenden Karten, die nicht von anderen Karten überdeckt wird. Die gewählte Karte muss sofort gespielt werden. Dazu hat man drei Optionen:
- Gebäude bauen:
Hat man die benötigten Rohstoffe, die für den Bau der Gebäudekarte erforderlich sind, darf man die Karte vor sich auslegen und somit das Gebäude in seiner Stadt bauen. - Karte abwerfen:
Hat man nicht die nötigen Ressourcen für den Bau der Karte oder benötigt die gezogene Karte nicht unbedingt, darf man die Karte ablegen und erhält dafür Gold. - Weltwunder bauen:
Man kann eine Karte verwenden, um eines der zu Beginn gezogenen Weltwunder zu bauen. Dazu bezahlt man die nötigen Rohstoffe und legt die gezogene Karte unter das Weltwunder, um anzuzeigen, dass das Weltwunder bereits gebaut wurde.
So wird reihum gezogen, bis alle Karten eines Zeitalters aufgebraucht wurden. Alle verdeckten Karten der Auslage, werden sofort aufgedeckt, sobald alle darauf liegenden Karten gezogen wurden. Wurden alle Karten gewählt und gespielt, wird das nächste Zeitalter ausgelegt und weiter gezogen, bis auch das dritte Zeitalter beendet ist.
Wer am Ende des dritten Zeitalters die meisten Siegpunkte durch Gebäude- oder Weltwunderkarten gesammelt hat, gewinnt das Spiel. Aber nur, falls das Spiel nicht durch eine der zwei besonderen Siegbedingungen vorzeitig beendet wurde. Schafft es ein Spieler durch Militär- oder Wissenschaftsgebäude die Hoheit in einem der Bereiche zu erlangen, endet das Spiel sofort und der Besitzer der Gebäude gewinnt das Spiel.
Neben den erwähnten Militär- und Wissenschaftsgebäude stehen noch Währungs-, Produktions- und Kulturgebäude zur Verfügung. Jedes der Gebäude produziert Waren, Geld oder Siegpunkte. Eine geschickt gewählte Kombination aus verschiedenen Gebäuden ist somit Pflicht, um das Duell der sieben Weltwunder zu gewinnen.
7 Wonders Duel Pantheon
Unter dem Namen Pantheon, erschien bereits die erste Erweiterung zum Spiel. Diese enthält viele neue Karten, wie Tempel, neue Weltwunder und Götterkarten. Somit hält die Religion Einzug in 7 Wonders Duel. Zusätzlich sollen die Tempel vor allem das dritte Zeitalter noch spannender machen. Da wir aber die Erweiterung bisher noch nicht gespielt haben, können wir leider nicht mehr dazu sagen. Da uns das Spiel aber so gut gefällt, werden wir Pantheon sicher bald testen und euch unseren Eindruck schildern.
Link zur Verlagsseite von Asmodee zu 7 Wonders Duel Pantheon
Fazit
Von der ersten Partie an waren wir begeistert von 7 Wonders Duel. Das Spiel ist für ein reines Zwei-Personen-Spiel sehr komplex und abwechslungsreich. Da vor jeder Partie zufällig Karten aus dem Spiel genommen werden und auch während der Partei Karten verdeckt ausliegen, kann man nie dieselbe Strategie verfolgen, wie in der Runde zuvor. Und Strategien gibt es viele. Konzentriert man sich auf Militär oder Wissenschaft, um das Spiel frühzeitig zu beenden, oder versucht man möglichst viele Siegpunkte für das Rundenende anzuhäufen? Jede der Strategien funktioniert und macht Spaß. Trotz der vielen Möglichkeiten ist das Spiel super ausbalanciert. Bei jeder Partie lagen wir am Ende nur ein paar Siegpunkte auseinander.
Schon dies allein wäre uns eine klare Empfehlung wert. Hinzu kommt aber noch das tolle Design. Durch die ansprechenden Karten macht das Spiel gleich noch mehr Spaß.
Ihr mögt Kartenspiele, spannende Duelle, komplexe Strategie, die Antike, schönes Design und das alles perfekt für zwei Spieler ausgelegt? – Na dann los und holt euch 7 Wonders Duel!