Nun ist es endlich soweit. Die Minis sind zusammengebaut. Das Bemalen der Figuren kann beginnen.
Das Grundieren
Bevor das Malen so richtig losgehen kann, müssen die Figuren grundiert werden. Das führt dazu, dass die Farbe später besser auf den Figuren haftet. Diese Sprühgrundierungen gibt es von verschiedenen Herstellern. Ich nutze entweder die Sprays von Army Painter oder Citadel. Diese unterscheiden sich kaum.
Meist empfiehlt es sich die Figuren schwarz zu grundieren. Hat man später stellen an der Figur, an die man nur sehr schwer mit dem Pinsel heran kommt, so bleibt diese einfach schwarz und sieht aus wie ein Schatten.
Da ich mich in unserem Test für die Cygnar entschieden habe, und diese viele blaue Flächen haben, entschied ich mich dafür, die Figuren blau zu grundieren. Ich habe dafür das Army Painter Spray Ultramarine Blue verwendet.
Um mehrere Figuren einfach zu grundieren, verwende ich einfach ein Stück Pappe und befestige die Figuren mit doppelseitigem Klebeband. Anschließend besprüht man die Figuren mit kurzen Sprühstößen von allen Seiten.
Wichtig: Dose vorher gut schütteln und ca. eine Armlänge Abstand zwischen Figur und Spray einhalten.
Beim Grundieren gilt, weniger ist mehr. Sprüht lieber nochmal kurz nach, wenn ihr eine Stelle vergessen habt. Aber zu viel Farbe sieht immer hässlich aus und verklebt die schönen Details.
Nach dem Grundieren sollten die Figuren ca. 20-30 Minuten durch trocknen, bevor man mit dem nächsten Schritt beginnt.
Material
Bevor ich mit der eigentlichen Anleitung beginne, wollte ich noch kurz aufzählen, was man zum Bemalen außer dem Grundierspray so alles braucht.
- Natürlich benötigt man Pinsel. Hier sollte man nicht gerade die billigsten kaufen. Ich habe mich damals für die Da Vinci – Pinsel entschieden. Stärke 1 bzw. 2 sollten für die meisten Figuren erst einmal reichen. Zusätzlich habe ich noch einen alten Pinsel zum Mischen der Farben und einen Pinsel mit kurzen harten Borsten zum Trockenbürsten (dazu später mehr).
Zum ersten mal habe ich auch die Pinsel vom Burst Shop verwendet. Diese gefielen mir genauso gut, wie meine gewohnten Pinsel. - Außer den Pinseln braucht man noch Farben. Auch hier hat man wieder die Qual der Wahl. Ich habe bisher sehr gute Erfahrungen mit den Farben von Vallejo, Citadel und Army Painter gemacht. Preislich macht es kaum einen Unterschied. Mir gefallen die Fläschchen von Vallejo aber besser, da man die Farbe einfach heraustropfen kann, anstatt sie mit dem Pinsel herauszuholen.
- Ein Wasserglas zum auswaschen der Pinsel
- Eine Palette. Ich habe bisher eine selbstgebaute Nasspalette genutzt. Diese baut man sich sehr leicht selbst, indem man einen feuchten Schwamm in eine flache Tupperdose legt und darauf ein Stück Backpapier legt. Darauf bleiben die Farben immer schön feucht.
Für unseren Test habe ich zum ersten Mal die Paletten von Citadel genutzt. Diese sind praktisch, weil man damit sofort anfangen kann zu malen. Leider trocken die Farben aber auch schnell ein. - Um die Figuren besser festhalten zu können, lassen sich diese mit ein wenig Pattafix auf einen Korken oä. kleben. So hat man die Figur gut in der Hand, ohne aus versehen in die aufgetragene Farbe zu fassen.
1. Schritt: Grundfarben auftragen
Bevor wir die erste Farbe auftragen, hier noch die Regel Nummer 1: Verdünnt immer eure Farben!
Die Farben sind meist so dickflüssig, dass sie sich nicht richtig auftragen lassen und Details der Figuren verkleben. Um die Farben zu verdünnen reicht es meist schon ein paar Tropfen Wasser mit dem Pinsel auf die Farbe auf der Palette zu geben. Besser funktioniert dies aber mit Verdünnern, wie zum Beispiel dem Lahmian Medium von Citadel.
Nun gilt es die Grundfarben aufzutragen. Dies waren bei meinem Warjack die schwarzen Schulterplatten, die silbernen und bronzenen Elemente. Sollte die erste Schicht nicht ganz deckend sein, malt nicht direkt darüber, sondern lasst die Farbe gut trocknen und malt einfach eine dünne, zweite Schicht darüber.
2. Schritt: Washen
Ist die Farbe getrocknet, kann es mit dem nächsten und einfachsten Schritt weitergehen. Um den Figuren Tiefe zu geben, damit die Details besser zu sehen sind, washen wir die Figur. Dazu verwenden wir sogenannte Washes. Das sind extrem verdünnte Farben, die in die Vertiefungen der Figur laufen und dort austrocknen. So werden tiefere Stellen dunkler.
Man kann natürlich auch selber Farben verdünnen, viel einfacher ist das Washen aber, wenn man die fertigen Washes bzw. Shades von Citadel verwendet.
Für die blauen, schwarzen und silbernen Stellen der Figur verwendete ich Nuln Oil, für die Bronze-Teile habe ich Agrax Earthshade verwendet.
Tragt die Farbe großzügig mit einem großen Pinsel auf die Figur auf. Achtet darauf, dass die Farbe schön in alle Vertiefungen und Zwischenräume läuft. Sollte sich irgendwo zuviel Farbe ansammeln, lässt sich diese ganz einfach mit einem sauberen Pinsel oder einem Tuch wieder absaugen.
Anschließend muss die Figur trocknen. Dies dauert ca. 2 Stunden, da die Washes so flüssig sind.
3. Schritt: Highlighten
Nachdem die Figur komplett getrocknet ist, sieht sie meist schon richtig gut aus und ist damit auch schon spielbereit. Wer aber noch etwas mehr aus seinen Minis heraushohlen möchte, sollte diesen Schritt nicht auslassen.
Da wir mit den Washes die Vertiefungen abgedunkelt haben, machen wir beim Highlighten genau das Gegenteil. Wir hellen die erhabenen Stellen weiter auf. Dazu nimmt man für die blauen stellen der Figur einfach ein helleres Blau oder mischt etwas Weiß in die zuvor verwendete Farbe. Gleiches gilt für alle anderen Grundfarben der Figur.
Nehmt euch einen dünnen Pinsel und tragt auf alle höheren Stellen der Figur die hellere Farbe auf. Dazu solltet ihr so vorsichtig wie möglich auf, damit ihr die zuvor bemalten Stellen nicht aus versehen versaut.
Auf die größeren Flächen kann man auch eine weitere Schicht Farbe, die etwas heller ist, als die erste auftragen. Dabei sollte man die erste Schicht nicht ganz übermalen, sondern an den Rändern etwas überstehen lassen. So erzeugt man einen Farbverlauf, der das Modell plastischer erscheinen lässt. Diese Technik wird schichten genannt (siehe Bilder).
Dieser Schritt ist zwar aufwändig und anstrengend, loht sich aber immer, da die Details der Figur gleich viel mehr herausstechen.
Bei rauen Oberflächen bietet sich das Trockenbürsten an. Diese Technik geht viel schneller, ist dafür aber auch etwas unsauberer. Dazu nimmt man einen Pinsel mit harten, kurzen Borsten. Gebt ein wenig Farbe auf den Pinsel und reibt das meiste davon auf ein trockenes Tuch. Anschließend pinselt man ganz leicht über die raue Oberfläche der Figur. Die Farbe sollte somit nur auf den erhabenen Stellen halten und diese erhellen.
4. Schritt: Base-Gestaltung
Die Figur ist fertig und sieht super aus. Jetzt fehlt nur noch die runde Base, die man nicht außen vor lassen sollte. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Um ein schnelles Ergebnis zu erzielen, bietet Citadel besondere Farben an. Diese sogenannten Texturfarben lassen sich einfach auftragen und erzeugen beim austrocknen besondere Formen, sodass der Boden, wie getrocknete Erde oder auch Schnee aussieht.
Darauf lassen sich weitere Details aufkleben. Dies können kleine Steinchen, Hölzchen oder auch fertig zu kaufende Grasbüschel sein. Schaut euch einfach mal im Garten oder in einem Bastelshop um. Es gibt so viel zu entdecken.
Am besten lassen sich diese Dinge mit Holzleim aufkleben. Dieser trocknet farblos aus und haftet sehr gut.
Hat man eine große Armee zu bemalen, ist es am einfachsten, zunächst Schritt 1 bei allen Figuren zu beenden und dann Schritt 2 usw. So spart man viel Farbe und Zeit.
Viel Spaß beim Malen!!