BLACK ROAD – die schwarze Straße ist ein Augenschmaus. Großartige Zeichnungen bringen den brutalen Wikingerstil gut rüber. Leider schwächelt der Comic bei der Story und der Ausdrucksweise der Charaktere.
Um was geht’s in BLACK ROAD?
Die nordischen Lande verändern sich. Christen ziehen im Land umher und verbreiten ihren Gott. Truppen und Priester bringen nicht nur den gutmütigen Gott in den Norden, sondern dank des Glaubenskonflikts auch Tod und Leid über das Land.
Magnus, ein Wikingersöldner, wird von einem christlichen Priester angeheuert, ihn sicher über die schwarze Straße zu bringen. Ein Weg weit in den eisigen Norden. Eine Straße „gepflastert mit Elend, Kummer, Blut und Galle“. Und es kommt, wie es kommen muss, Magnus und sein Gefährte werden überfallen, der Priester brutal getötet und Magnus kampfunfähig geschlagen. Hier kommt es auch direkt zur ersten Schwäche des Comics: die ersten 15 Seiten sind völlig unnötig für die Geschichte des Comics an sich. Zusätzlich wird der Norden als extremst brutal vorgestellt – warum also sollten die Angreifer Magnus am Leben lassen?
Okay, sehen wir darüber hinweg, gleich das nächste nicht sonderlich sinnvolle Element. Magnus wird gerettet und verarztet. Von einer Person, der er sich plötzlich völlig verpflichtet fühlt. Sie möchte ebenfalls über die schwarze Straße nach Norden. Magnus denkt sich: okay, alles klar. Los geht’s. Alles irgendwie nicht sonderlich sinnvoll.
Die Zeichnungen
Kühle Farbe und harte Striche unterstützen die brutale Welt des Comics richtig gut. Die Kälte des Nordens ist auf jeder Seite durch die kalten und gedeckten Farben spürbar. Magnus dargestellt wie ein großer, kantiger Hüne – ein richtiger Wikinger eben. Die Bildsprache und das allgemeine Aussehen ist einfach klasse und passt perfekt zur dramatischen Wikingerstimmung, da kann man nichts sagen, 5 Sterne!
Fazit
Die Atmosphäre ist dicht und wirklich spannend. Kälte, Blut und Brutalität machen wirklich spaß. Magnus ist ein Wikinger wie man ihn sich vorstellt, kampferprobt, stark aber trotzdem bedacht und nicht dumm. Die Zeichnungen sind richtig gut. Leider ist die Story nichts Besonderes und durch manche Logiklücken muss man einfach die Stirn runzeln – leider. Dazu kommt noch die manchmal unpassende Sprache von Magnus. Wenn Magnus in einer Gedankenblase etwas sagt wie: „Mein Boss hatte einen echten Hass auf diesen Kerl“, klingt das einfach nicht wie ein Wikinger im Mittelalter. Leider passiert es immer wieder, dass die Sprache zu modern und umgangssprachlich wirkt und damit den Leser aus der Illusion reißt.
BLACK ROAD ist kurzweilig und macht trotz der kleineren Probleme Spaß zu lesen. Wir sind gespannt auf den nächsten Teil, hoffentlich kann die Story hier noch eine Schippe drauflegen. Grafisch ist der Comic schon top!
Was genau?
Titel: BLACK ROAD – die schwarze Straße
Autor: Brian Wood
Zeichner: Garry Brown
Seiten: 140, Hardcover
Verlag: Panini Comics
Erschienen am: 22.01.2018
Preis: 25,00 €
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