Sie sind flauschig, flink und einfach soooo süß: Eichhörnchen. 5 Dinge über die kleinen Nager, die ihr vielleicht noch nicht wusstet.
Ihhhhh – Vogelbabys
Eichhörnchen sind Allesfresser, hauen also richtig rein. Je nach Jahreszeit stehen (wie die Klischees bestätigen) Nüsse, aber auch Samen, Beeren sowie Früchte, Obst und Rinde auf dem vegetarischen Speiseplan. Interessanter wird es dann aber bei den tierischen Lebensmitteln: Sie fressen gerne Vogelbabys. Durch ihr geschicktes und präzises Baumklettern stibitzen sie einfach Jungvögel aus den Nestern, wenn die Muttervögel gerade auf Nahrungssuche sind und der Nachwuchs unbeobachtet ist. Iiiih – so süß ist das jetzt aber auch nicht mehr. Schauen so unschuldig und knabbern dann an kleinen Vögelchen.
Ganz schön schlau
Eichhörnchen verhalten sich nicht nur wie die Natur vorgibt, sondern lernen situationsbedingt auch einfach Neues. Das ist beispielsweise bei der Ernährung so – da gibt es aber auch kleine Tücken. Wenn sie beispielsweise die Schuppen von Fichtenzapfen verspeisen möchten, reißen sie diese einfach gierig vom Zapfen, statt sie nach und nach abzubeißen. Auch Haselnüsse und Walnüsse sind leicht zu knacken: Mit den scharfen Schneidezähnen nagen sie einfach ein Loch in die Schale bis es groß genug ist, dann hebeln sie die Nuss einfach heraus. Also ganz schön schlau.
Klettern auch kopfüber
Wer die Wollebauschen schon einmal beim Klettern beobachten konnte, stellt fest, dass sie richtig flink und wendig sind. Eigentlich bewegen sie sich nie laufend fort, sondern springen fortwährend – damit schaffen sie sogar 4-5 Meter mit einem Sprung. Interessant dass sie auch einfach kopfüber einen Baumstamm herunterklettern können. Hierzu drehen sie die hinteren Pfötchen einfach nach hinten, quasi 180°-einsatzbereit.
Winterruhe und kein Winterschlaf
Hingegen vieler Meinungen halten Eichhörnchen keinen Winterschlaf, sondern nur Winterruhe und können ihre Aktivität auf das Nötigste herunterschrauben. In ihren Nestern (Kobel) ist es schön kuschelig warm und durch eine Dicke von 10-15 cm nahezu wasserdicht. Sie „hamstern“ in den Herbstmonaten Vorräte und verstecken diese im Boden, in kleinen Löchern oder in der Rinde von Baumstämmen. Lustigerweise können sie sich danach nicht alle Verstecke merken und vergessen sie kurzerhand, so können sie sogar verhungern. Auch wenn es sich schrecklich anhört, hat das etwas Positives: sie tragen zum Wachstum des Waldes bei, da im nächsten Frühjahr neue Keime sprießen.
Richtige Muttertiere
Eichhörnchen sind polygyn, das heißt nach der Paarung verlassen die Männchen die Weibchen und ziehen weiter. Sollte das nicht der Fall sein, schmeißen ihn die Weibchen früher oder später trotzdem raus. Für den Nachwuchs sind sie allein zuständig. Die Eichhörnchen-Mutter kümmert sich wortwörtlich aufopferungsvoll um ihre Kleinen. Falls Gefahr in Sicht ist, verteidigt und beschützt sie den Nachwuchs. Wenn es akut ist, schleppt sie ein Junges nach dem anderen auf dem Rücken in Sicherheit. Die kleinen Nager klammern sich dabei so stark um ihren Hals, dass das Mutter-Tierchen sogar in Ohnmacht fallen kann und gegebenenfalls zum Opfer wird. Die Jungen sind bei der Geburt übrigens nackt, blind und taub – also so ganz hilflos. Ist ja klar, dass man da starke Muttergefühle entwickeln muss. Erst mach ca. einem Monat öffnen Eichhörnchen ihre Äuglein.
Buchtipp:
Peter Wohlleben: „Das Seelenleben der Tiere: Liebe, Trauer, Mitgefühl – erstaunliche Einblicke in eine verborgene Welt“, Ludwig Buchverlage, München 2016, 240 Seiten, 19,99 €