Hat man den Einstieg ins Tabletop-Hobby geschafft, die ersten Figuren bemalt und die Regeln durchgearbeitet, stellt sich meist die Frage: Woher bekomme ich Gelände für mein Spiel? Klar, man kann natürlich zu Spieletreffs gehen, bei denen Spielplatten vorhanden sind, aber früher oder später möchte man doch seine eigene Spielplatte haben. Gerade für Spiele, wie Infinity, oder Kill Team, die wir bereits vorgestellt haben, ist das Gelände besonders wichtig. Kreativen Köpfen und Bastlern sind hier keine Grenzen gesetzt. Wir möchten euch aber zunächst eine einfache und relativ günstige Variante zeigen: MDF-Gelände.
Das MDF-Gelände
MDF steht für Mitteldichte Holzfaserplatte. Das bedeutet, das Gelände, bzw. die Gebäude bestehen aus Holz. Geliefert werden diese in vorgestanzten Platten, sodass die einzelnen Teile nur herausgedrückt werden müssen. Je nach Größe des Geländes können schon einige Teile zusammenkommen. Eine Anleitung ist dafür Pflicht. Wie eine Bauanleitung aussehen kann zeigt dieses Beispiel zu einer Ruine von TTCombat.
Der Zusammenbau
Wer es geschafft hat, seine Tabletop-Miniaturen zusammenzubauen, wird auch mit dem Bau der Gebäude keine allzu großen Probleme bekommen. Alles was man dazu braucht ist Holzleim.
Zunächst drückt man die einzelnen Gebäudeteile aus den Rahmen heraus. Hier ist besonders bei kleinen und dünnen teilen Vorsicht geboten. Sollte mal etwas abbrechen, ist das aber nicht arg schlimm, denn alles kann mit etwas Holzleim wieder repariert werden.
Bevor man jedoch den Kleber auf die Einzelteile anbringt, sollte man zunächst eine „Trockenübung“ machen und testen, ob die Teile richtig zusammenpassen. Anschließend kann geklebt werden. Hier gilt: Weniger ist mehr.
Das Bemalen
Sind die Gebäude fertig zusammengebaut, sehen diese meist schon sehr gut aus und können auf den Spieletisch. Wer aber noch einen Schritt weitergehen möchte kann diese natürlich noch bemalen.
Als Grundierung empfiehlt sich eine günstige Sprühdose aus dem Baumarkt, da das Holz doch recht viel Farbe schluckt und so die teuren Sprühgrundierungen für Figuren sehr schnell leer gehen.
Auf der günstigen Grundierung haften Acrylfarben, die man für Miniaturen benutzt sehr gut. Nur Washes von Citadel lassen sich nicht darauf verwenden. An Stellen, auf denen ein Wash verwendet werden soll, sollte man zunächst mit einer anderen Farbe eine Grundierung schaffen, auf der das Wash auch hält.
Ein paar Farbakzente lassen sich nach dem Grundieren ganz einfach mit den Farben von Citadel oder Vallejo, die wir in unserem Maltutorial bereits verwendet haben, auftragen.
Vor- und Nachteile von MDF-Gelände
Im Vergleich zu Kunststoffmodellen, wie beispielsweise von Games Workshop, ist der Preis von MDF-Gelände natürlich sehr attraktiv. Schon für recht wenig Geld bekommt man bei einigen Herstellern eine ganz gute Ausstattung für seinen Spieletisch. Für ein kleines Spielfeld, wie man es bei Kill Team hat, reichen schon ein paar Ruinen, die man zusammen für ca. 30€ kaufen kann.
Außerdem gestaltet sich der Aufbau der Gebäude recht einfach. Bei den meisten Herstellern muss man sich zwar die Anleitung aus dem Netz herunterladen, aber bei dem günstigen Preis ist das zu verschmerzen.
Ein Nachteil des MDF-Geländes ist, dass die Gebäude nicht so detailliert sind, wie Gelände aus Kunststoff, wie man es zum Beispiel von Games Workshop kennt. Die Holzplatten sind natürlich flach und haben keine Details. Entgegengewirkt wird diesem Nachteil, durch Verzierungen, die entweder direkt ins Holz eingraviert sind oder auf die flachen Holzplatten aufgeklebt werden. Durch den geschickten Einsatz von Farben, lassen sich dadurch sehr schöne und detaillierte Geländestücke erstellen.
Fazit
Für uns ist das MDF-Gelände eine solide Grundlage für jeden Spieletisch. Egal für welches System oder Setting man sich entschieden hat, man findet für alles, die passenden Gebäude oder Geländestücke. Schon ein paar Gebäude reichen aus, um mit dem Spielen beginnen zu können und bieten einen schönen Grundstock für die eigene Platte, die dann nach Belieben erweitert werden kann. So lässt sich recht günstig ein schönes Spielfeld aufbauen, um die ersten Testspiele machen zu können. Hat man Gefallen am Spiel gefunden, kann man immer noch die eigene Platte mit selbstgebautem Gelände erweitern.
Mit dem Bau von eigenen Geländestücken und Gebäuden eröffnet sich automatisch ein weiteres kreatives Hobby, mit dem man unzählige Stunden verbringen kann.