Als Destiny-Fan war für mich klar, dass ich die Beta von Destiny 2 spielen werde. Da ich das Spiel nicht vorbestellt habe, gings am 21. Juli dann auch für mich los. Bei der E3 gab es ja schon viele Infos über den zweiten Teil des „Looten und Leveln“- Shooters von Bungie. Aber da es dort ja immer viel PR-Blabla zu hören gibt, wollte ich mir selber einen Eindruck machen.
Da ich natürlich niemanden spoilern will, werde ich nichts zur Story verraten.
Die erste Story Mission
Als großes Problem des ersten Teils wurde vorrangig immer die Story genannt. Diese war zwar vorhanden, aber wurde im Spiel nicht wirklich erzählt. Wer sich für die spannenden Hintergründe der Welt interessierte, der musste auf die App zum Spiel zurückgreifen. Laut Bungie soll dies im zweiten Teil viel besser werden. Dies zeigt die erste Story Mission Heimkehr schon sehr gut. Einzelne Levelabschnitte werden von toll inszenierten Cutscenes unterbrochen. Dadurch bekommen die einzelnen Charaktere viel mehr Tiefgang. Schon die erste Mission hatte gefühlt mehr Zwischensequenzen als der gesamte erste Teil.
Desweiteren spielte sich die gesamte Mission etwas anders, als das, was man aus Teil 1 kannte. Es gibt weniger Feinde. Dafür sind die Gegner um einiges zäher, als das übliche Kanonenfutter. Dies gefällt mir sehr gut, da dadurch mehr taktische Tiefe ins Spiel kommt. Einzig die deutschen Sprecher sind mir negativ in der Mission aufgefallen. Als Castle und Nathan Fillion Fan, fehlte mir einfach dessen Stimme, die er im Spiel dem sarkastischen Cayde-6 leiht.
Das Destiny 2 Gameplay
Das grandiose Gunplay von Destiny 1 ließ mich einige Hundert Stunden vor der XBox verbringen. Seit Halo hat sich kein anderer Shooter auf der Konsole so intuitiv und gut angefühlt. Umso erfreulicher ist es, dass Bungie daran nichts geändert hat. Wer also den ersten Teil gespielt hat, wird sich in Destiny 2 sofort zuhause fühlen.
Ebenso wurde an der Anzahl der Klassen nichts verändert. Dies finde ich zwar schade, aber dafür wurden Titans, Hunter und Warlocks überarbeitet. Jede Klasse bekommt eine neue Subklasse und einen neuen Skill. Hatte man im ersten Teil die zwei Skills Nahkampf und Granatenwurf, gesellt sich nun ein dritter dazu. So bekommt der Titan zum Beispiel einen Energieschild, den er vor sich aufbauen kann und alle eintreffenden Geschosse abfängt. Gerade weil die Aufladezeit der Superfähigkeiten der einzelnen Klassen sehr lange dauert (in der ersten Mission max. 2 Mal), trägt die neue Fähigkeit zu einem spaßigen Spielfluss bei.
PvP Modus – der Schmelztiegel
Im PvP sind mir die meisten Neuerungen von Destiny 2 aufgefallen. Schon zu Beginn bemerken Veteranen einen Unterschied: Man spielt nur noch 4v4. Die kleineren Gruppen kommen dem neuen Spielmodus Countdown zugute. Dieser wird auf der neuen Karte Innenstadt ausgetragen und übernimmt bekannte Mechaniken aus Counterstrike. Die zwei Vierer-Teams spielen abwechselnd als Angreifer oder Verteidiger. Die Angreifer bekommen die Aufgabe an einem von zwei Plätzen einen Bombe zu legen, was die Verteidiger natürlich verhindern wollen. Wie im beliebten Vorbild endet eine Runde entweder mit dem Legen der Bombe, mit deren Entschärfung oder mit der Eliminierung des gegnerischen Teams. Durch diesen sehr taktischen Spielmodus bekommt der PvP-Modus, der sich bisher sehr nach einem Call of Duty mit Spezialfähigkeiten angefühlt hat, frischen Wind.
Obwohl ich im ersten Teil fast ausschließlich den PvE-Modus gespielt habe, hat mir der neue Spielmodus sehr gefallen und ich werde sicher einige Runden im Schmelztiegel drehen, wenn die finale Version erscheint.
Fazit
Als großer Destiny Fan war für mich schon nach der Ankündigung klar, dass ich das Spiel kaufen und sicher wieder ausgiebig spielen werde. Dennoch war es nach den zahlreichen Videos und Versprechen doch gut das Spiel vor dem Release selber antesten zu können. Ich bin froh, dass Bungie nichts an dem grandiosen Gunplay von Destiny verändert hat. Das Spiel sieht zwar aus wie sein Vorgänger und spielt sich auch so, aber mir genügen die vielen kleinen Änderungen, die Destiny 2 für mich zu einem noch besseren Spiel machen. Ob dies jedoch genug ist neue Fans für die Serie zu gewinnen bleibt abzuwarten. Dafür muss Bungie erst noch beweisen, dass sie die Story besser erzählen als im ersten Teil. Die spielbare Mission Heimkehr mit dem Bösewicht Ghaul zeigt schon, dass die Entwickler auf einem sehr guten Weg sind.
Nach diesem Start bin ich jedenfalls noch mehr gehyped und schon sehr neugierig auf die Geschichte des zweiten Teils und freue mich darauf am 6. September weiterzuspielen.